| Kritik: Schmidt verschwieg Papst
Harald Schmidt machte in seiner Sendung den Tod des Papstes nicht zum Thema - Joseph von Westphalen bemängelt das in der "Süddeutschen Zeitung" (SZ).
"Schon in seiner Sat.1-Zeit hat er bekundet, dass er vom Papst viel hält und dass in Sachen Kirchenkritik nicht mit ihm zu rechnen sei", schreibt von Westphalen in der SZ über Schmidt. Ein Mann, "der einem die Welt erklärt", könne ein Ereignis wie den Tod des Geistlichen dennoch nicht unerwähnt lassen. Schmidt habe es versäumt, "nach Tagen des Medienwahns endlich mal die Stimme und den Witz der Vernunft aufblitzen zu lassen", kritisiert von Westphalen. "Er hätte ja nichts gegen seinen geliebten Papst zu sagen brauchen. Er hätte ihn in Schutz nehmen können gegen hysterisches und obendrein ungehorsames Geflenne der Gläubigen."
Schwache Leistung
Der Autor wendet sich in seinem medienkritischen Beitrag direkt an Schmidt: "Diesen Wahn einfach auszusparen, verehrter Herr Schmidt, ist eine Sünde wider den Geist. Sie haben nach dem 11. September eine Weile keine Sendungen gemacht - ein anständiger Entschluss. Wenn aber ein alter Mann stirbt und die halbe Menschheit im Verbund mit den Medien die Fassung verliert, dann muss das, zum Teufel, in irgendeiner Nische dieser Medien selbstkritisch zur Sprache kommen." Joseph von Westphalen bewertet Schmidts Schweigen als "feige", nennt ihn "Mitläufer" und "schwach".
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