| Keine Quoten-Hürde für Schmidt
Harald Schmidt muss mit seiner neuen ARD-Show offenbar keine Quoten-Vorgaben erfüllen.
"Der Idealfall ist natürlich ein Image und eine gute Quote", sagte Axel Beyer, Unterhaltungschef des WDR, dem Kölner Stadt-Anzeiger. "Aber manchmal heißt es eben auch: Image oder Quote. Dann muss
man sich entscheiden, was man will." Beyer räumte ein, dass im Bereich der Unterhaltung meistens die Quote zähle. "Aber ab und an ist es auch ganz schön, wenn es nur ums
Image geht." ARD-Programmdirektor Günter Struve hatte zuvor erklärt, dass er bei Schmidts "ARD-Show" mit einer Sehbeteiligung von nicht mehr als 1,3 Millionen Zuschauern rechne.
Was darf Satire?
Beyer betonte, dass Schmidt gut zur ARD passe, "nicht nur weil er von ihr kommt, sondern weil er sich auch inhaltlich in
Richtung der Öffentlich-Rechtlichen entwickelt hat. Die Art und Weise, wie er seine Rolle in der letzten Zeit verstanden hat, ist bei uns
besser aufgehoben als bei einem Privatsender." Schmidt dürfe in seiner neuen Show "alles machen, was sich im Rahmen der Gesetze bewegt." Es gelte der berühmte Satz von Kurt Tucholsky:
"Was darf die Satire? Alles."
"Kampagne der Springer-Presse"
Einen Bericht der "Bild am Sonntag", in dem es um angebliche Kritik des ARD-Verwaltungsrates an Schmidts Vertrag geht, bezeichnete Beyer als Teil einer Kampagne der Springer-Presse,
die diese wegen ihrer Sat.1-Zugehörigkeit fahre, und weil sie der ARD den Erfolg nicht gönne. "Es ist nichts Besonderes, dass Verträge, die von der
ARD-Gemeinschaft getragen werden, von der Degeto, einer Tochterfirma der ARD, abgeschlossen werden", sagte Beyer. Natürlich werde die Degeto durch mehrere
Aufsichtsgremien kontrolliert. Nicht äußern wollte sich Beyer zur Höhe des Vertragsvolumens: "Über die Summe schweigt des Sängers Höflichkeit. Wir haben ja ein
Gagengeheimnis in Deutschland, und das ist auch gut so."
|